Mit intelligenter Modernisierung Bestandsanlagen zukunftsfähig machen

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Warum sich Investitionen in bestehende Intralogistikanlagen lohnen – und worauf es dabei ankommt

Interview mit Michael Hediger, EVP Sales & Services, Stöcklin Logistik AG in materialfluss SPEKTRUM 2025
In vielen Unternehmen stehen bestehende Intralogistikanlagen vor dem technologischen oder wirtschaftlichen End-of-Life. Doch statt neu zu bauen, lässt sich mit gezielter Modernisierung nicht nur die Lebensdauer verlängern – es entsteht oft ein System, das leistungsfähiger, nachhaltiger und zukunftssicher ist.
„Im Kern geht es darum, eine getätigte Investition langfristig zu sichern“, erklärt Michael Hediger. „Viele Anlagen, die wir vor 15 bis 25 Jahren realisiert haben, erreichen jetzt einen Punkt, an dem sie technologisch überholt sind. Eine Modernisierung kann hier nicht nur die Performance deutlich steigern, sondern auch die Lagerkapazität erweitern und regulatorischen Anforderungen gerecht werden.“

Umbau bei laufendem Betrieb: Planung ist der Schlüssel
Die größte Herausforderung? Der Umbau während des laufenden Betriebs. „Das Tagesgeschäft darf nicht beeinträchtigt werden, Sicherheitsstandards müssen eingehalten werden, und alles muss exakt durchgeplant sein“, betont Hediger. Ein durchdachter Umbauplan, realistische Zeitfenster und eine enge Abstimmung mit dem Kunden seien unverzichtbar.
Stöcklin setzt dabei auf moderne Tools wie Emulationen: „Wir simulieren das neue System in einer virtuellen Umgebung – inklusive Schnittstellen. So lassen sich Fehlerquellen im Vorfeld eliminieren.“ Das senkt Risiken und reduziert Stillstandzeiten auf ein Minimum.

Nachhaltigkeit als Modernisierungsziel
Ein wachsendes Thema ist die Ökologie. „Viele Kunden denken heute weiter: Sie wollen nicht nur eine leistungsfähige Anlage, sondern auch Ressourcen und Energie sparen“, so Hediger. Bei vielen Projekten bleibt die Regalstruktur bestehen, nur Steuerungstechnik und Antriebssysteme werden erneuert. Moderne Technologien wie Zwischenkreiskopplung und Rückspeisung helfen dabei, den Energieverbrauch spürbar zu senken – in Summe bis zu 45 %.

Praxisbeispiel aus der Schweiz: Mehr Platz, weniger Stahl
Wie viel Potenzial in intelligenter Modernisierung steckt, zeigt ein aktuelles Projekt in der Schweiz: Für einen internationalen Pharmakunden ersetzt Stöcklin in einer 35 Jahre alten Anlage zwei Kurvengänger und ein manuelles Regalbediengerät durch sieben doppeltiefe MASTer 2024. Das Ergebnis: 50 % mehr Lagerplätze, dreifache Umschlagsleistung – und Tausende Tonnen eingesparter Stahl.
„Das bestehende Regal wird durch gezieltes Umrüsten doppeltief nutzbar gemacht. Das spart nicht nur Ressourcen, sondern auch wertvolle Fläche“, erklärt Hediger.

Fazit: Besser als neu
Ob bei Hermes Fulfillment, Miele oder Arvato – Modernisierung ist für viele Unternehmen der effizientere Weg zur Zukunft. „Unsere Kunden profitieren nicht nur von höherer Leistung, sondern auch von ergonomischeren Arbeitsplätzen, mehr Betriebssicherheit und geringeren Betriebskosten“, so Hediger.
Sein Tipp für Unternehmen, die eine Modernisierung anstreben: „Setzen Sie auf saubere Planung, ein erfahrenes Team – und eine partnerschaftliche Zusammenarbeit. Dann wird aus Alt ganz schnell wieder Hightech.“

Hier geht es zum vollständigen Bericht: https://epaper.materialfluss.de/frontend/mvc/catalog/by-name/MFL?catalogName=MFL2507D

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